S: Wie schon vor ein paar Tagen angedeutet, mussten wir in
den letzten Tagen eine/ein paar schwere Entscheidung(en) treffen. Wir sind
unsere (Welt-)Reise ja mit dem ursprünglichen Ziel angetreten, bis nach
Australien zu fahren. Schon vor der Abfahrt deutete sich allerdings an, dass
sich die Verschiffung von Malaysia nach Indonesien als Problem herausstellen
könnte (die Meeresenge von Melaka ist leider etwas zu tief, um diese mit
unserem Fahrzeug passieren zu können J ). Seitdem wir in Asien
angekommen sind, bestätigt sich leider unsere Vorahnung und wir sind am Ende
einer großen Sackgasse angekommen: Die (Auto)Fähre von Malaysia nach Indonesien
wurde eingestellt und es gibt auch keine wirklichen Alternativen. Grund für die
Einstellung der diversen Fährverbindungen sind wohl hauptsächlich die
kostengünstigen Flugverbindungen zwischen den beiden Ländern. Jennay hat zu
diesem Thema schon einen Blogeintrag erstellt. Die noch verbleibenden
Alternativen kommen für uns nicht in Frage (Chartern eines kompletten Schiffes
oder eines von einem Schlepper gezogenen Floßes), da diese entweder unbezahlbar
oder unmöglich zu organisieren sind. Außerdem haben wir von anderen Reisenden
erfahren, dass der Transport zwischen den dann noch bis Ost-Timor folgenden
Inseln ebenfalls nicht einfach sein bzw. sehr viel Zeit in Anspruch nehmen soll
(teilweise sollen die Fähren nur 1x pro Monat fahren).
Außerdem hat sich unsere „Reiselust“ auch in den letzten
Wochen merklich verringert (die teilweise unerträgliche Hitze in Thailand und
gerade in Malaysia hat sicherlich hierzu seinen Teil beigetragen), und wir
streben es an, uns wieder an einem etwas kühleren Ort zu begeben.
Die zwischenzeitliche Idee nach Borneo zu verschiffen (hier
hatten wir tatsächlich auch ein akzeptables Angebot vorliegen), haben wir
deshalb auch schnell verworfen. Schlussendlich hätte es noch die Option
gegeben, unseren Sprinter von Malaysia/Kuala Lumpur aus nach Australien zu
verschiffen. Hier gibt es zwar regelmäßige RoRo-Verbindungen (zur Erinnerung:
Unser Fahrzeug passt auf Grunde der Höhe in keinen Standard Seecontainer und
eine Verschiffung auf einem Flat-Rack bzw. OpenTop-Container kommt für uns aus
diversen anderen Gründen nicht in Frage), aber ein Transport nach Australien
und zurück nach Deutschland würde unsere Reisekasse mit zusätzlich ca. 15.000
Euro belasten (und das ist vorsichtig geschätzt). Außerdem gibt es fast
unüberwindbare Probleme bei der Einfuhr nach Australien (ich sage nur die Quarantänevorschriften
für Fahrzeuge…) und organisieren müsste man das ganze auch noch (und das ist
nicht zu unterschätzen). Weiter südlich geht es jetzt mit unserem Sprinter also
nicht mehr (Singapur wäre das letzte Land auf unserer Reise, hier gibt es aber das
Verbot für Campingfahrzeuge und wir müssten unser Fahrzeug per Abschleppwagen
transportieren lassen) und wir beschließen, unser Fahrzeug in den nächsten
Wochen von Kuala Lumpur (genauer gesagt, Port K(e)lang) per RoRo-Ferry nach
Hause nach Deutschland/Bremerhafen zu verschiffen. Die Organisation des
Transports bereiten wir schon seit Wochen vor (deswegen sind wir u.a. auch
schon so lange in Kuala Lumpur) aber erst jetzt haben wir ein vernünftiges
Verschiffungsunternehmen gefunden, welches den Transport auch tatsächlich
durchführen kann. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Thema jetzt endlich
abschließen können (es war sehr, sehr, sehr….mühsam!), aber zu diesem Thema
werde ich sicherlich noch mal zu einem späteren Zeitpunkt einige Zeilen
schreiben.
2 Kommentare:
Och! Die Option mit dem Floß hört sich doch aber ganz lustig an ;)
Aber die Frage was mit der Karre passiert ist eine, aber was passiert mit der Besatzung des Expeditionsfahrzeugs, wenn der Hobel richtig Nordseeküste schippert? Heuert ihr dann auf dem Bötchen als Deckschrubber an und kommt mit zurück oder gehts "zu Fuß" irgendwohin weiter?
Ja, ich bin auch gespannt wie die nächsten Schritte sind.
Was kostet eine Verschiffung nach Deutschland und wie lange dauert dies? Sergeant
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