S: "Wir sind tatsächlich in Neuseeland", dieser Satz ist uns in den letzten Tagen immer wieder über die Lippen gekommen und wir können gar nicht genug davon bekommen ihn immer und immer wieder zu sagen. Manchmal kann ich es immer noch nicht so richtig glauben am anderen "Ende" der Welt zu sein, wo doch Neuseeland garnicht auf unserer geplanten Reiseroute lag. Wenn man von hier einen Tunnel durch den Erdmittelpunkt graben würde, so würde man im Süden von Spanien wieder herauskommen. Wirklich weiter weg von zu Hause kann man also eigentlich nicht mehr sein...
Erwähnt werden muss an dieser Stelle noch, dass wir einen wunderbaren angenehmen Flug hatten: Schon vor dem Start haben wir uns in insgesamt zwei 3er Reihen ausgebreitet und die so ergatterten Plätze auch nicht mehr hergegeben. Die vorab online georderten "Inflight Entertainment Set" (Ipads mit Videos und anderen Unterhaltungsmöglichkeiten) haben wir auch kräftig genutzt, denn unsere Tochter ist noch vor dem Rollen auf die Startbahn eingeschlafen und erst eine Stunde vor der Landung wieder aufgewacht ist. So muss das sein! :-)
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Unser "neuer" Mietwagen für die nächsten Wochen. Wir haben uns bewusst für einen günstigen Anbieter entschieden (es werden hauptsächlich etwas ältere second hand cars vermietet), da wir noch nicht wissen wie lange wir das Fahrzeug behalten werden. Der Vermieter nennt sich Jucy. Wir haben das Fahrzeug vorher online gebucht und müssen so nur die Hälfte des regulären Mietpreises bezahlen. Unser neues Fahrzeug ist ein Nissan Bluebird und das beste an dem Fahrzeug: Unsere beiden riesigen Koffer, die wir in Malaysia erstanden haben, passen ohne Probleme in den Kofferraum. Es ist wieder ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe (bis wir nach Deutschland zurückkehren werde ich wohl wieder lernen müssen einen Schalt-Wagen zu fahren) aber das Lenkrad ist diesmal auf der falschen Seite (aber die Neuseeländer fahren ja auch auf der falschen Straßenseite). Die größte Umstellung: Ab jetzt schauen wir wieder zu den anderen größeren Fahrzeugen hinauf anstatt nach unten, etwas ungewohnt aber auch daran gewöhnt man sich schnell. |
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Wir landen am Morgen in Auckland und machen uns kurze Zeit später auf den Weg zu unserem Hotel in der Millionenmetropole. Der Unterschied zu Kuala Lumpur ist gewaltig: Der Straßenverkehr ist wesentlich entspannter, es gibt natürlich auch Staus, aber aus denen kommt man hier auch wieder raus. Nur in einem kleinen Teil der Stadt sieht man höhere Bauwerke, Mega-Wolkenkratzern gibt es hier keine mehr zu sehen. Das Stadtgebiet Aucklands ist aus diesem Grund auch riesig und wir cruisen stundenlang durch die Wohngebiete bis wir am Abend an unserem Hotel ankommen. Das Hotel ist eher als "Pub mit angrenzenden Hostel" zu beschreiben, aber wir haben unser eigenes Zimmer mit "shared toilet". Wir sind ziemlich gerädert von dem langen Flug, Annabelle und ich machen uns aber trotzdem noch auf die Gegend zu erkunden und etwas essbares zu organisieren. Im großen Supermarkt fallen uns direkt die hohen Preise ins Auge und auch die kleine Imbissstube hat gesalzene Preise auf ihrer Karte. Goodbye asiatische Preise, Goodbye 2-3x am Tag Essen zu gehen. |
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Jennay hat während der letzten Tagen in Kuala Lumpur einen "Homestay" organisiert und am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zu einem kleinen Ort etwa 70km nördlich von Auckland. Auf dem Weg kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus: Alles ist grün, die Straßen leer und es kommt ein Gefühl von vollkommener und grenzenloser Weite in uns auf. Die Straßen sind sehr kurvig, es geht hoch und runter und wir benötigen doch etwas mehr Zeit als angenommen bis wir ankommen. Allerdings halten wir auch immer wieder an um die Landschaft und/oder Küste zu genießen. |
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Goat Island: Keine 500 Meter von unserem neuen zu Hause entfernt. Noch bevor wir unsere Gastfamilie kennenlernen, fahren wir kurz zur Küste und genießen die Aussicht. Auf dem Parkplatz stehen einige Camper. Später erfahren wir, dass Goat Island eine der Top-Touristenattraktionen auf der Nordinsel von Neuseeland ist. |
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Ja, das kennen wir noch von Australien. Auf einmal weiß wieder jeder etwas mit dem Begriff Camping anzufangen, was gleichzeitig aber auch bedeutet, dass es an unzähligen Stellen Campingverbote gibt. Das interessiert uns z. Zt. natürlich nicht obwohl wir es schon jetzt etwas bereuen, dass wir unseren Sprinter in Malaysia zurückgelassen haben |

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Resultat einer 4-Stunden Session Holzhacken: Wir vereinbaren mit unseren Gasteltern, dass wir sie bei den Arbeiten auf dem riesigen Grundstück unterstützen, bei Ihnen übernachten dürfen und etwas zu Essen bekommen. Wir können unser Glück gar nicht fassen und schon nach der ersten Nacht frage ich Jenny, wie wir es wohl schaffen könnten etwas länger zu bleiben (da weiß ich aber auch noch nicht wie viele Blasen ich an meinen Händen haben werde).
Trotzdem ist es einfach PERFEKT hier! Das Grundstück ist unendlich groß (es liegt in einem kleinen Tal welches wohl vor schlechtem Wetter schützen soll), Annabelle hat direkt 5 Spielgefährten im Alter zwischen 1,5 und 7 Jahren, ein großer Teil des Gemüse und Obst wir im eigenen Garten angebaut und die ganze Familie ernährt sich ausschließlich vegetarisch.
Außerdem sind die Gasteltern und die beiden Töchter, die ebenfalls auf dem Grundstück leben, unendlich freundlich und wir sitzen bis spät in der Nacht mit ihnen gemeinsam am Tisch und unterhalten uns. |
2 Kommentare:
ich freu mich sehr für und mit euch.
Oh, was für eine schöne Route.
Und Neuseeland ist wirklich ein Traum. So facettenreich und natürlich.
Viel Spaß noch!!!
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