S: Es ist geschafft. Wir haben Deutschland verlassen und sind in der Nähe von Cottbus nach Polen eingereist. Jetzt geht die Reise eigentlich erst richtig los (abgesehen von der kleinen Deutschland-Rundfahrt in den vergangenen Tagen). Und woran merkt man das man in Polen ist? In unserem Fall an dem katastrophalen Zustand der Autobahn! Wir tuckern mit 50-60 km über die Straße und das Fahrwerk unseres Sprinters wird zum ersten Mal getestet. Die anderen Fahrzeuge und LKW wechseln auf fast leerer Fahrbahn ständig zwischen der rechten und linken Spur um die Ideallinie zwischen den Löchern, (zu) breiten Dehnungsfugen und hervorstehenden Betonplatten zu finden. Später sehen wir in unserer Karte, dass die Autobahn gestrichelt eingezeichnet ist (in der Regel bedeutet dies, dass sich eine Straße im Bau befindet aber hier wurden wohl eher die Löcher in der Fahrbahn vermerkt) aber auch diese Tortur überstehen wir (okay, eine unserer Schubladenverrigelungen hat den Geist aufgegeben) und finden Nachts eine ruhige Stelle im Wald zum Übernachten. Am nächsten Morgen decken wir uns in der einem kleinen Supermarkt mit Frühstücksbrötchen ein (Goodbye leckeres bayrischen Laugengebäck, Auf Wiedersehen ihr knackigen Frühstückssemmel…) und müssen feststellen, dass unsere Vorbereitungen für Polen doch wieder etwas mangelhaft waren: Wir sind fest davon ausgegangen, dass Polen bereits den Euro eingeführt hat. Aber dem ist wohl leider nicht so. Unser guter Euro wird leider nicht akzeptiert und so müssen wir auf die EC-Kartenzahlung zurückgreifen (was auch kein Problem ist), nur gibt es hier ähnlich wie in Deutschland gewisse Mindestbeträge (die wir natürlich mit ein paar Brötchen nicht erreichen) und so decken wir uns noch mit ein paar Flaschen Bier ein (man weiß ja nie wie die einem noch helfen können). Ein paar Kilometer später: Die erste Polizeikontrolle. Wir werden herausgewunken aber kurz bevor wir anhalten werden wir weitergewunken (hat man vielleicht dann erst das deutsche Kennzeichen erkannt?). Der Grund ist einfach: Wir fahren ohne eingeschaltetes Abblendlicht (schon der 2. Anfängerfehler in Polen).was uns mir entsprechenden Handbewegungen signalisiert wird.
Beim ersten Tankstop versuchen wir dann herauszufinden was der Unterschied zwischen den beiden angebotenen Dieselsorten ist. Der Google-Übersetzer hilft leider überhaupt nicht weiter aber zum Glück hält eine Tanksäule weiter ein fast baugleicher Sprinter an. Was der reinkippt kann unserem Fahrzeug auch nicht schaden und so schließen wir uns der Wahl des „Kollegen“ an. Bis jetzt scheint unserem Sprinter der Diesel auch zu schmecken….
Wir haben uns entschieden die Autobahnen zu meiden (der Zustand der anderen Strecken ist auch wohl deutlich besser) um Polen etwas besser kennenzulernen. Wir fahren durch einen kleinen Ort Namens BOLESLAWIEC und Jenny erkennt aus dem Augenwinkel ein Schild mit den Partnerstädten dieser Stadt. Und welche Stadt ist hier u.a. aufgeführt? Richtig: Siegburg! Was für ein lustiger Zufall.
Wir passieren Unmengen an leerstehenden bzw. heruntergekommenen Häusern (später erfahren wir das die meisten dieser Häuser einfach aufgegeben wurden, da die Leute nach Deutschland gekommen sind). Jetzt werden diese Häuser bzw. die Grundstücke teilweise wieder aufgebaut. Der Plattenbaustiel die wir in den letzten Tagen in Berlin und Umgebung immer wieder finden konnten findet sich auch hier wieder. Später machen wir Rast auf eine Spielplatz und lernen zum ersten Mal die große Sprachbarriere kennen. Wir versuchen uns mit Händen und Füßen zu verständigen. Was wirklich verstanden wird ist aber vermutlich eine ganz andere Sache.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen